🌟 Conference Recap: SOLWorld 2023 🌟
Vom 8.-10. Juni war ich auf der SOLWorld in Wien. Obwohl das nun schon fast drei Wochen her ist, ist die Erinnerung an diese Konferenz immer noch superfrisch und echt präsent.
Die SOLWorld ist eine mittlerweile 21 Jahre alte Veranstaltung, die Profis aus dem Bereich des Lösungsfokus zusammenbringt. Egal aus den Bereichen der Forschung, der Familientherapie, des Gesundheitswesens, der Organisationsentwicklung und neuerdings eben auch mit Vertretern der agilen Community 😎.
Da ich das erste Mal dabei war, war ich als Pflänzlein der agilen Community sehr gespannt, wie denn der Vibe hier so ist. Und der ist gut. Sehr gut sogar. Sehr warm. Sehr willkommen heissend. Kenn ich doch irgendwoher 😂.
Und so trifft sie sich dann im schönen Wien, das Who-Is-Who der lösungsfokussierten Gemeinschaft. Ich freu mich, einige alte Bekannte aus der Ausbildung (Daniel Meier, John Brooker, Mark McKergow, Jenny Clarke, Susanne Burgstaller) und aus der gemeinsamen Arbeit (Janine Waldman, Paul Z. Jackson, Klaus Schenck) wiederzusehen – und natürlich Ralph und Veronika und das Team von sinnvollFÜHREN, meine lösungsfokussierten Inkubatoren und Begleiter, die die Ausrichtung der Konferenz dieses Jahr übernommen haben.
Die Themen aus dem Programm könnten auch aus einem Open Space eines Agilen Coach Camps stammen: Leadership, Decision Making, Conflict Resolution, Agile Transitionen beginnen, … und durchführen. Sogar Flow Themen haben es neben ganz viel mehr in das Programm geschafft.
Neben den Sessions haben mich auch die kleinen Dinge beeindruckt. Die Liebe zum Detail (und zu den Gästen – und bestimmt auch zur Sache an sich) mit der sich Veronika und Ralph und ihr Team mit dem Konferenzgeschehen auseinandergesetzt haben. Man merkt, das da ne Menge Erfahrung aus unzähligen ACCATs reingegangen ist. Oder die Impulse aus den kurzen, neuen und alten Begegnungen, z.B. mit Mark McKergow beim Frühstücken, Daniel Meier immer in der Lobby, Fabienne Staller und Janine Waldmann beim Opening, John Brooker und Paul Z Jackson zwischen den Sessions oder Jesper H Christiansen in der Session zu 👉🏻lösungsfokussierten Konfliktgesprächen. Den spontanen morgendlichen “Reflection Run” mit Jörg Fontaine. Man spürt den Spirit der lösungsfokussierten Haltung der Teilnehmenden. Und das macht es so unglaublich angenehm.
Was man auch spüren konnte war, das die Meisten nicht nur langjährige Solution Focused Practitioner sind sondern viele davon auch erfahrene Facilitatoren. In der Session von Nete Guldbrandsen und Jesper H Christiansen aus Dänemark über 👉🏻Building Team Leadership haben die beiden zwar zunächst eine konkrete Fallstudie über ein Leadership Team unter heftigem Druck vorgestellt, dann aber den Raum mit den Anwesenden Experten ihre eigenen Ansätze in Kleingruppen diskutieren und vorstellen lassen, bevor sie schliesslich ihren Weg zu den anderen Ansätzen dazugestellt haben. Die 4Cs des Training from the Back of the Room und die Liberating Structures mit Shift & Share lassen grüssen. 😎
Auch die Session How interesting, we disagree! Different opinions matter von Chris Aertsen und Lily Deforce aus Belgien hat mich beeindruckt. Hier war es das simple und gleichzeitig mächtige Gesprächsformat, das lösungsfokussiert Konfliktparteien zum Ausreden einlädt und scheinbar mühelos Gemeinsamkeiten sichtbar macht. Die Basis für gemeinsames Verständnis und Konsent. Auch das war kein Vortrag sondern ein Workshop in dem wir die Struktur selbst ausprobiert haben. Das Gesprächsformat wird in Belgien genutzt um die auch dort große polarisierende Lücke in den Themen zur Einwanderung, zum Klimaschutz und auch zur Impfdebatte zu schliessen. Wenn das in diesen Themen hilft, na dann hilft das auch in agilen Teams 👍🏼.
Und da war da noch Viktoria Spashchenko. Reguläre Anreisedauer 2h mit dem Flugzeug. Aktuelle Anreisedauer: 38h. Wohn- und Arbeitsort: Kiew. Eine kleine, energetische Frau mit einem durchdringenden Lächeln und das trotz der Dramen in ihrem Heimatland.
Ihre Keynote 👉🏻 Solution Focus Application in War. By Insider. hat mich angefasst und tief berührt.
Sie erzählt, wie auch in Kriegszeiten der Lösungsfokus hilfreich ist. Wie die Prinzipien und Haltungen Sinn im konkreten Kriegsalltag ergeben. Ihre Geschichten sind direkt, mit den von ihr geschossen Fotos unmittelbar erzählt; sie bewegen, berühren, beängstigen und inspirieren. Neben dem Gräuel des Krieges und der Hoffnung der Ukrainer beleuchtet ihr Vortrag auch wie die Werkzeuge des Lösungsfokus in Kriegszeiten neu gedacht werden. Tief bewegend.
Ich bin nicht der Einzige, der während dem Vortrag weint. Auch das kenn ich sonst nur von Agile Coach Camps. 👉🏻 hier hab ich dazu mehr geschrieben
Was bleibt? Dankbarkeit. Und Inspiration. Und die Gewissheit, dass ich da wieder dazukomme. Dieses Jahr hab ich mir das angesehen. Nächstes Jahr trage ich bei.
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