Adventstürchen #8: Den Überblick behalten
Herr Kaufmann, wir haben bereits gut vorgearbeitet. Hier ist unser Product Backlog mit 800 Product Backlog items!
ein Auftraggeber
Willkommen in der User Story Hölle.
Wer kennt sie nicht? Eine Unmenge an echt alten User Storys. Ein übervolles Product Backlog. Unklar. Alt. Verwirrend. Und vor allem voll. So voll, das es unmöglich ist, den Überblick zu behalten.
Ein Product Backlog soll “navigierbar” bleiben für Product Owner und Entwickler
Adventstürchen #8 – User Story Mapping – kann da helfen.
Helfen, den Überblick zu behalten. Helfen, sich auf das (jetzt) Wesentliche zu konzentrieren. Helfen Releases zu planen. Helfen Abhängigkeiten zu visualisieren und auch Fortschritt sichtbar zu machen.
User Story Maps stellen eine leichtgewichtige Product Backlog Visualisierung dar. User Story Maps beschreiben den zeitlichen Fluss der Userinteraktion mit dem System.
Auf oberster Ebene, von links nach rechts in einem zeitlichen Zusammenhang, stehen die grobe Aufgaben, der “Backbone”, auf der Ebene drunter konkretere Aktivitäten, oft in Epics oder User Stories formuliert.
Der Backbone – der Name suggerierts schon – hält die Aktivitäten zusammen. Während der Backbone die Übersicht sicherstellt, ermöglichen die darunter angebrachten Aktivitäten Verfeinerung und ein detaillierteres Bild.
Die Vertikale unter dem Backbone ermöglicht eine Ordnung der Aktivitäten (wichtig/weniger wichtig, dringen/weniger dringend) und eignen sich daher auch für die Releaseplanung: alles oberhalb einer bestimmten Linie ist im aktuellen Release, alles darunter ist in einem späteren.
Nutzt man weitere Stickies kann man mit User Story Maps auch Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Aktivitäten und den Implementierungsstatus der Aktivitäten abbilden (im Bild oben die farbigen Punkte: grün=done, rot=blocked).
User Story Maps eigen sich daher nicht nur den Gesamt-Überblick zu behalten sondern sind sehr vielseitig einsetzbar. Ich habe Product Owner erlebt die ihre User Story Map an einem viralen Punkt in Ihrer Firma aufgehängt haben (der Flur auf dem Weg zur Kantine) um so alle über den aktuellen Stand der Entwicklung auf dem Laufendene zu halten.
Und ich habe User Story Maps auf unterschiedlichen Ebenen erlebt: einer strategischen (=langfristiger Planungshorizont) auf Quartalsebene auf der linken Seite eines Flurs sowie einer weiteren, eher taktischen (=monatliche Sicht) auf der gegenüberliegenden Seite. So haben die unterschiedlichen Planungsevents regelmässig beide Seiten für ein holistischeres Bild genutzt.
Für was nutzt Du User Story Maps? Wie setzt Du sie (noch) ein?
Neugierig auf die anderen Türen?
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